Detailinformationen zur Konfliktseite "Baskenland"

1996 In Madrid und anderen spanischen Städten demonstrierten rund eine Million Menschen gegen den Eta-Terror. Alle spanischen Parteien, mit Ausnahme der Eta-nahen linksradikalen Separatistenpartei Herri Batasura, die im Baskenland von 16% der Bevölkerung unterstützt wird, verurteilten die Anschläge.

Im April ging nach 341 Tagen der bislang längste Entführungsfall der Eta zu Ende: Nach Zahlung von etwa 60.000 EUR Lösegeld kam ein spanischer Geschäftsmann frei.

1997 Anfang Juli sorgte die Entführung und spätere Ermordung des 29jährigen Stadtrats Blanco Garrida für die bislang größten Anti-Eta-Demonstrationen in ganz Spanien: mehr als zwei Millionen Demonstranten zeigten öffentlich ihre Abscheu gegenüber der Eta und ihren terroristischen Aktionen. Blanco Garrida wurde zwei Tage nach seiner Entführung auf einer Landstraße liegend gefunden. Kurz zuvor war ein Ultimatum der Eta abgelaufen, die im Austausch gegen Blanco die Zusammenlegung ihrer 450 Mitglieder verlangte, die in ganz Spanien in Gefängnissen verteilt sind. Dies hatte die Regierung jedoch schon bei früheren Geiselnahmen strikt abgelehnt. Blanco lebte noch, als er gefunden wurde, erlag jedoch am 13. Juli seinen schweren Verletzungen.
2000 Bei der Explosion einer Autobombe kam der 47-jährige Oberleutnant Pedro Antonio Blanco ums Leben. Die Eta begründete dieses Attentat damit, dass sich ihr Traum eines unabhänigen Staates durch Gewaltverzicht nicht erreichen ließe. Nun heißt es wieder Gewalt statt Verhandlungen.

Bei dem Dezemberanschlag der die nordspanischen Grenzstadt Irun betraf, hatten vermutlich Terroristen der Eta zwei Granaten auf eine Polizeikaserne abgefeuert. Eine der Granaten schlug in einem Gartenteil einer Schule ein, Verletzungen erlitt niemand, doch durch die zweite Granate, die an der Fassade der Polizeikaserne detonierte, wurde ein Beamter verletzt.

Die Vereinten Nationen (Uno) bestätigten nach irakischen Berichten, dass Ende Januar in der irakischen Stadt Basra Menschen getötet wurden.

Der Kommunalpolitiker Manuel Indiano wurde am 29. August in Zumarraga von Anhängern der Eta ermordet. Der Mordversuch an dem früheren baskischen Justizminister José Ramon Recalde vom 14. September scheiterte. Ebenfalls bekannte sich die Eta zu Bombenanschlägen auf fünf Unternehmen und eine Diskothek im Baskenland. Sie begründete diese Taten damit, dass die verlangten Schutzgelder von den Firmenchefs nicht gezahlt worden wären.

Am 20. Dezember wurden in Barcelona ein Polizist und ein Ratsherr getötet. Damit zählt die Jahresbilanz 2000 23 Tote.

2001 20. März: Bombenanschläge in der nordspanischen Hafenstadt San Sebastian: drei Tote. Im Baskenland wurden ein Polizist und zwei Kommunalpolitiker ermordet.

Wahlen am 13. Mai: Die der Eta nahestehende Partei Euskal Herritarrok verliert die Hälfte ihrer Parlamentssitze.

Nach den Wahlen fand eine Vollversammlung statt (die erste seit fast 20 Jahren). Dieses geheime Treffen fand in Belgien statt. Der Innenminister der autonomischen baskischen Regierung teilte mit, dass der Vorschlag eines Eta-Führers zur Erklärung eines neuen Gewaltverzichts von den anderen Mitgliedern abgelehnt worden sei.

Zwei Wochen nach den Wahlen wurde Santiago Oleada, der Finanzchef der Zeitung "El Diario Vasco", in der Garage eine Krankenhauses ermordet. 

Der versuchte Anschlag auf den Flughafen im Juli war ein Teil einer angekündigten Eta-Offensive gegen die spanische Tourismusindustrie.
Die Polizisten nahmen im August acht mutmaßliche Eta-Terroristen fest, davon waren zwei bezahlte Killer. Ferner stellte die Polizei eine einsatzbereite Autobombe sicher. Zudem wurde ein Waffenlager sowie eine elektronische Werkstatt ausgehoben, damit sei das gefährliche Eta-Kommando "Buruntza" vollständig zerschlagen worden.

Vermutlich wurde Lidon getötet, weil er 1997 einen jugendlichen Eta-Anhänger zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt hatte, als dieser Brandsätze auf Beamte der baskischen Polizei geworden hatte.

Außerdem feierte das ganze Land an diesem Tag einen Unbekannten als "Held von Madrid", weil er nach der Explosion einer Autobombe den Mut besessen hatte, den Terroristen zu folgen und die Polizei auf deren Spur zu bringen. Bei dieser Explosion wurden mehr als 60 Menschen verletzt.

12. Oktober: 17 Verletzte bei der Zündung einer Autobombe in Madrid.

7. November: Bombenanschlag in Madrid: 54 verletzte Menschen, 20 zerstörte Fahrzeuge, mehrere Gebäude schwer beschädigt. - In Getxo bei Bilbao wurde ein Richter erschossen.

Bilanz des Jahres: 13 Tote.

2003 Bei Bombenanschlägen in Alicante und Benidorm sind am 22. Juli mindestens 13 Personen verletzt worden. Die Anschläge waren von einem Vertreter der Eta bei der baskischen Zeitung "Gara" angekündigt worden, jedoch so kurz zuvor, dass die Gebäude zwar noch geräumt, jedoch Verletzte nicht vermieden werden konnten.
2004 6. Dezember: "Tag der Verfassung" in Spanien - Nach Warnungen der Eta vor Anschlägen explodierten in sieben spanischen Städten Bomben. Zehn Verletzte in dem Urlauberort Santillana del Mar.
2009 Anschlag der Eta auf Mallorca: drei Bombenexplosionen, eine in einem Restaurant am Strand Can Pere Antoni, eine in der Nähe und eine in der Innenstadt von Palma in einem unterirdischen Einkaufszentrum. Die Eta hatte vorher Warnungen ausgesprochen, so dass die Polizei die Gebiete sichern konnte.

Quellen:

Haller Tagblatt 1997-07-14, 
2001-05-25
2003-07-23
2004-12-07
2009-08-10

IAP 1/2001, 4/2001, 12/2001



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Stand: 14-04-26
Letzter Bearbeiter: J. Gierich
Frühere Bearbeiter: Daniela Brehm, Evelin Lehmann (2003)
Grafik: "Unsere Erde" von Rudas & Karig (Verlag Markt & Technik)
Datei: basken/baske_d1.htm