Folgen der Kolonialzeit in Djibouti

 

Beginn - Ursachen - KonfliktparteienVerlauf - Folgen - Lösungsansätze - Quellen

Beginn:

November 1991; Ausbruch eines bewaffneten Aufstandes der Afar im Norden des Landes

 


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Ursachen:

Ein bestimmtes soziales Problem war für Djibouti der massive Flüchtlingszustrom nach den Wirren in Äthiopien / Eritrea und nach dem Ogadenkrieg.


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Konfliktparteien:

Afar (Äthiopien) & Issa (Somalia)

Die ethnisch-kulturellen Gemeinsamkeiten von Afar und Issa (Islam, Namadismus, kuschitische Sprache ) konnten nicht verhindern, daß es im Laufe der Kolonialzeit und nach der Unabhängigkeit (infolge sozio-ökonomischer und politischer Gegensätze, die von Frankreich gezielt gefördert wurden) zum Konflikt kam.

Der Volksgruppengegensatz war infolge der geopolitischen Lage des Territoriums zwischen Äthiopien und Somalia zugleich verknüpft mit den Spannungen zwischen den beiden Staaten, die jeweils konkurrierende historisch, ethnisch und ökonomisch begründete Ansprüche auf die französische Kolonie geltend machten (grenzüberlappende Bevölkerungsgruppen: Afar / Äthiopien, Issa / Somalia).

Zur Sicherung seiner Interessen ging Frankreich zu verschiedenen Zeiten unterschiedliche politische Allianzen mit einer der beiden großen Volksgruppen ein. Bis 1958 begünstigte Frankreich zunächst die Issa, danach bis 1976 die Afar. Seitdem jedoch hielt Frankreich im Zuge der Vorbereitungen auf die Unabhängigkeit zu den Issa.


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Verlauf:

1862 Frankreich besetzt das Gebiet um Obock
1862-85 Frankreich sichert sich weitere Gebiete durch Verträge mit lokalen Autoritäten
1869 Eröffnung des Suezkanals
1958 Die Bevölkerung der "Somali-Küste" spricht sich mehrheitlich für einen Verbleib bei Frankreich aus. Der Issa-Führer Harbi ist jedoch dagegen. Das heißt für die Afar eine Begünstigung durch die französische Kolonialherrschaft.
1967 Die Abstimmung eines neuen Referendums führt zu Spannungen zwischen den Nachbarstaaten Äthiopien und Somalia. Die Afar sympathisieren mit Frankreich und Äthiopien. Die Issa vertreten einen rigorosen Somali-Nationalismus. Sie wollen die Unabhängigkeit des Gebietes und den Anschluß an Somalia. Durch den Druck der französischen Behörden entspannt sich die Situation wieder, und das Gebiet nennt sich seither das Französische Territorium der Afar und Issa.
1977-05-16 Der Issa-Politiker Hassan Gouled wird neuer Regierungschef. Die Issas haben die Mehrheit der Sitze in Parlament.
1977-06-24 Hassan Gouled wird per Akklamation zum Präsidenten gewählt.
1977-06-27 Nach 115 Jahren französischer Kolonialherrschaft wird Djibouti unabhängig. Danach ist es von den Wirren in Eritrea /Äthiopien und dem Ogadenkrieg betroffen. Daraus ergeben sich für Djibouti wirtschaftliche Einbußen und ein Flüchtlingszustrom. Frankreich sichert die militärische und wirtschaftliche Existenz Djiboutis. Die Afars sind mit ihrer zweitrangigen Rolle in neuen Staat (u.a. die Entfernung von Afar aus Schlüsselposten in Armee und Polizei, Begünstigung von Issa bei der Arbeitsplatzbesetzung) unzufrieden. So kommt es erneut zu Unruhen und politischen Krisen in Djibouti.
Ende 1977 Mehrere Afar-Minister treten aus der Regierung Gould aus.
1981 Gould wird auf 6 Jahre zum Präsidenten gewählt.
1977-10-19 Es entsteht ein Einparteistaat, um die Afar-Oppositionspartei chancenlos zu lassen.
1983 Abkommen zwischen Djibouti, dem UNHCR (Hohe Flüchtlingskommission der UNO) und Äthiopien bezüglich der freiwilligen Rückkehr der Flüchtlinge.
seit 1986 Djibouti agiert als Friedensvermittler zwischen Somalia und Äthiopien.

Gründung der "Intergovernmental Authority on Drough and Development" (IGADD), dem neben Äthiopien, Somalia und Djibouti auch Kenia und der Sudan angehören.

1987 Präsidentschafts- und Parlamentswahlen

Hassan Gould und seine Partei RP festigen ihre Alleinherrschaft.

1988 Bürgerkrieg in Somalia

Folge: Verschlechterung der Beziehungen zwischen Somalia und Djibouti; Djibouti wurde zum Flüchtlingsaufnahmeland

1989 Ausbruch schwerer Unruhen im Vorort Balbala, einem Slumgebiet Djiboutis
1991 Ausbruch eines bewaffneten Aufstandes der Afar im Norden des Landes
1992 Waffenstillstand von Februar bis zum Herbst; neue Kämpfe nach dem Verfassungsreferendum vom 4. September
1993 Regierungstruppen erobern die meisten Rebellenstellungen im Norden des Landes
1994 Friedensverhandlungen aufgrund des Druckes von Frankreich

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Folgen / Auswirkungen:

 


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Lösungsvorschlag:

Im Dezember 1994 wurde ein Friedensabkommen unterzeichnet, das den dreijährigen Bürgerkrieg von 1991 bis 1994 beendete.


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Quellen:

Mathies, Volker: Äthiopien, Eritrea, Somalia, Djibouti: Das Horn von Afrika -Originalausgabe- München: Beck, 1992 (Beck`sche Reihe; 846: Aktuelle Länderkunde)
Dingemann, Rüdiger: Westermann Lexikon Krisenherde der Welt. Konflikte und Kriege seit 1945. Braunschweig 1996.



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Stand: 05-04-22
Aktueller Bearbeiter:Yvonne Rieger, Katrin Seubert
Ursprungsautor: Ute Hägele 1996
Frühere Bearbeiter: Kristin Hornberger 1996 Toni Häuslein 98-01-27
Grafik: Unsere Erde (Rudas & Karig, Markt & Technik)
Datei: djibouti/djibuoti.htm