Irak - Die ersten Wahlen nach dem 3. Golfkrieg

Die Wahlen

Am 30. Januar 2005 fanden die ersten freien Wahlen im Irak statt. Gewählt wurde die irakische Nationalversammlung. Für die Schiiten, die immer von den Sunniten unterdrückt wurden, war dies ein historischer Tag. Vor allem der Wunsch, endlich was zu zählen im Irak, trieb die Schiiten zur Wahlurne. Die Religion beeinflusste die Wahl stark. Es wurde viel dafür getan, damit die Menschen zur Wahl gingen. Viele fürchteten, dass ihnen keine Lebensmittelhilfe mehr zukommen würde, wenn sie nicht zur Wahl gehen würden. Im Irak herrschte die Angst vom Nichtwählen ebenso wie die Angst vom Wählen. Da es auch Terroristen-Drohungen gab. Dennoch wurde im Irak eine neue Nationalversammlung gewählt, deren Aufgabe es nun ist, bis zum 15 August eine neue Verfassung zu erarbeiten. In der Zwischenzeit trat eine Übergangsverfassung in kraft. In dieser Übergangsverfassung sind Freiheits- und Bürgerrechte, das Recht auf freie Meinungsäußerung und Versammlungsfreiheit sowie die Rechte religiöser Minderheiten zu verankern.

Wahlergebnis zur irakischen Nationalversammlung

Zur Wahl waren 111 Listen angetreten. Davon erreichten 12 Listen den Einzug ins Parlament für, einen Parlamentssitz waren 30.750 Stimmen notwendig.

Parlamentssitze: 275

Wahlbeteiligung: 58 %

Wahlliste Stimmenanteil (in %) Parlamentssitze
Vereinigte Irakische Allianz 48,19 140
Allianz Kurdistans 25,73 75
Irakische Liste 13,82 40
Die Iraker (sunnitisch/Präsident Yawer) 1,78 5
Turkmenische Front Iraks 1,11 3
Unabhängige Patriotische Elite- und Kaderpartei (schiitisch) 0,83 3
Volksunion (KP Iraks) 0,83 2
Islamische Gruppe Kurdistans 0,72 2
Islamische Organisation der Arbeit im Irak 0,51 2
Nationale Demokratische Allianz (sunnitisch) 0,44 1
Nationale Rafidain Liste (christliche Assyrer) 0,43 1
Forum für Versöhnung und Befreiung (sunnitisch) 0,36 1


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Stand: 08-07-16/120-07-20
Letzter Bearbeiter: GiJ
Frühere Bearbeiterin: Vera Kress
Datei: konflikt/irak/irak-wahlen.htm