Irak - Die Vorbereitungen zum 3. Golfkrieg

2002-07-29 Die USA warben bei ihren Verbündeten um Unterstützung bei einem Krieg gegen den Irak. Der britische Premierminister Tony Blair sagte Unterstützung zu, auch Frankreichs Staatspräsident Jacques Chrirac offerierte "prinzipielle" Unterstützung.
2002-08-05 Obwohl Saddam Hussein signalisierte, UN-Inspektoren ins Land zu lassen, plante die US-Regierung weiter einen Militärschlag ein.
2002-10-07 Die USA bereiteten den Krieg durch Ausrüstungstransporte vor. Amerikanische und britische Flugzeuge flogen verstärkt Angriffe auf Boden-Ziele in den irakischen Flugverbotszonen.
2002-12-19 und 20 Die irakische Regierung hat einen Rüstungsbericht vorgelegt. In dem 12.000 Seiten starken Dossier fehlen lt. USA wichtige Angaben, was einem Verstoß gegen die UN-Resolution 1441 gleich kommt. Das wäre eine Grundlage für einen Militärschlag gegen den Irak. Die Verbündeten der USA erhielten nur eine abgespeckte Fassung des Rüstungsberichts (nur 3.000 Seiten.)
Die USA entsandten 50.000 zusätzliche Soldaten in die Golfregion und deuteten an, dass im Januar eine Entscheidung über einen Militärschlag getroffen werden solle.
2002-12-24 Irakische Kampfflugzeuge haben in der Flugverbotszone eine unbenannte amerikanische Drohne abgeschossen.
2003-01-17 UN-Inspekteure haben im Süden Iraks elf leere Sprengköpfe für Chemiewaffen entdeckt. Für den 27. Januar müssen die Inspekteure der UN einen Bericht vorlegen.
2003-01-24 Die US-Administration versammelte hinter sich ihre Verbündeten. US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld äußerte: "Deutschland ist ein Problem. Frankreich ist ein Problem. Aber wenn sie sich die riesige Zahl anderer Länder ansehen, so sind sie auf der Seite der USA und nicht Frankreichs und Deutschlands." Diese beiden Länder verlangten vor einem Militärschlag weitere Berichte der Waffeninspekteure.
2003-01-28
und folgende Tage
Die UN-Waffeninspektoren haben die mangelhafte Mitwirkung der irakischen Administration an den Untersuchungen stark kritisiert. Es konnte nicht festgestellt werden, was für und wie viele Massenvernichtungswaffen vorhanden seien. Die Inspektoren forderten einige Monate mehr Zeit für Kontrollen. Die USA stellten sich dagegen.
Verschiedene Regierungen (fünf) unterstützen die USA bedingungslos und kritisiertem Frankreich und Deutschland.
2003-02-06 US-Außenminister Colin Powell unterstützte die Aussagen, dass der Irak nach Massenvernichtungsmitteln strebe, durch Dias, Satellitenaufnahmen und Tonbandmitschnitte und meinte: "Hier wird getäuscht, versteckt und verborgen."
2003-02-11 Ein Antrag der USA, den Schutz der Türkei bei einem Krieg durch die NATO zu garantieren, scheiterte an Deutschland, Frankreich und Belgien, die zunächst ein Votum der Uno für eine Militäraktion abwarten wollten. Verständlicherweise verärgerte diese Haltung US-Präsident Bush.
2003-02-15 Die UN-Waffenkontrolleure haben keine Beweise für Massenvernichtungswaffen gefunden; jedoch konnte nicht aufgeklärt werden, wo 1000 Tonnen Kampfstoffe und biologische Waffen wie Anthrax abgeblieben sind. Der Weltsicherheitsrat gewährte dem Irak eine Frist bis 1. März, um den Verbleib offen zu legen.
Zuletzt aktualisiert
2003-02-18
Die Nato einigte sich auf den Schutz ihres Mitglieds Türkei im Fall eines Krieges.
2003-02-19 Niederlage für die USA im Weltsicherheitsrat: Beifall für Frankreichs Außenminister Dominique de Villepin, Widerstand Bulgariens. Die USA wollen dem Irak nun auch eine Frist bis 1. März einräumen und verlangen eine zweite Irak-Resolution und arbeiteten mit Großbritannien an einem Entwurf.
2003-02-24 Großbritannien legte dem UN-Sicherheitsrat den Entwurf für eine zweite Irak-Resolution vor, unterstützt von den USA und Spanien.
2003-02-26 UN-Chefinspekteur Hans Blix forderte vom Irak die Zerstörung der Al-Samud-2-Raketen. Saddam Hussein verweigerte dies mit der Begründung, dass diese Raketen keine verbotene Reichweite hätten.
Die türkische Regierung hat unterdessen zugestimmt, dass die USA 62.000 Soldaten, 255 Militärflugeuge und 65 Hubschrauber in ihrem Land stationieren darf.
2003-03-01 An diesem Wochenende wurden 10 Raketen des Al-Samsud-Typs vom Irak zerstört. Außerdem wurde ein Fund von 157 Bomben biologischer Kampfstoffe gemeldet. In den folgenden Tagen wurden weitere Raketen zerstört.
Das türkische Parlament verweigerte die Genehmigung zur Stationierung amerikanischer Soldaten.
2003-03-07 Die Einsicht vermehrte sich, dass es im UN-Sicherheitsrat kaum zu einer Mehrheit für eine Resolution für einen Krieg gegen den Irak kommen werden. Denn Russland, Frankreich und China werden nicht dafür stimmen, eventuell sogar ihr Veto einlegen.
2003-03-07 UN-Chefinspekteur Hans Blix informierte den Weltsicherheitsrat, dass sich der Irak zwar "kooperativ, aber nicht vollständig" zeige. Er befürwortete die Fortsetzung der Inspektionen. Großbritannien will dem Irak eine letzte Frist bis zum 17. März stellen.
2003-03-11 Debatte im Sicherheitsrat über den eingereichten Resolutionsentwurf und über eine mögliche Verlängerung der Waffeninspektion.
2003-03-16 Krisengipfel auf den Azoren: US-Präsident Bush, britischer Premierminister Tony Blair und spanischer Regierungschef José Maria Aznar.
2003-03-17 US-Präsident Bush zog die eingereichte Resolution aus dem Sicherheitsrat zurück, weil er deren Annahme nicht mehr für möglich hielt. Die UN-Waffenkontrolleure wurden aufgefordert, den Irak zu verlassen. Viele Staaten schlossen ihre Botschaften im Irak und zogen ihre Diplomaten aus dem Land ab. Auch aus Israel, Syrien, Libanon und Kuweit wurden Diplomaten abgezogen.
2003-03-18 Präsident Bush forderte Saddam Hussein ultimativ auf, zusammen mit seinen Sohnen das Land bis Donnerstag (20. März) um 2 Uhr MEZ zu verlassen. Danch würden die amerikanischen Streitkräfte "zu einem Zeitpunkt unserer Wahl" einen Militärschlag einleiten. Der irakische "Revolutionäre Kommandorat" (die höchste Exekutivgewalt des Iraks) wies das Ultimatum zurück.
2003-03-19 In Kuweit, anderen Golfstaaten und auf Kriegsschiffen warteten 250.000 Soldaten auf den Einsatzbefehl. Der Flugzeugträger Kitty Hawk übernahm von einem Frachter 1000 zusätzliche Präzisionsbomben.
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Quellen:

Die Vereinten Nationen (UN)

Haller Tagblatt 2002-07-29, -08-05, -10-07, -12-19, -12-20, -12-24,
2003-01-17, -01-24, -01-28, -01-31, -02-06, -02-11,  -02-12, -02-15/16, -02-18, -02-19, -02-20, -02-25, -03-03, -03-04, -03-07, -03-08, -03-12, -03-14, -03-15, -03-18, -03-19, -03-20
Die Uno hatte 191 Mitgliedsstaaten.
Mitglieder des Sicherheitsraates:
1. Fünf ständige Mitglieder (mit Veto-Recht): USA, Russland, China, Frankreich, Großbritannien.
2. Zehn nicht ständige Mitglieder im Jahr 2003: Angola, Bulgarien, Chile, Deutschland, Guinea, Kamerun, Mexiko, Pakistan, Spanien, Syrien


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Stand: 20-10-17
Letzter Bearbeiter: J. Gierich
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