Irak - Der 3. Golfkrieg

Der Irak nach Abschluss der Kampfhandlungen

2003-04-15 In Nasirija fand die erste Konferenz zur Nachkriegsordnung statt, hierzu wurden unter anderem irakische Oppositionsgruppen eingeladen. Die meisten schickten jedoch entweder nur Vertreter oder erschienen gar nicht, da eine zu große Einmischung der USA gefürchtet wurde.
2003-04-16 Die USA war bemüht ihre Kontrolle nach dem Ende größerer Kämpfe auszubauen. Bei einer Schießerei von US-Soldaten in Mossul kamen mehrere Iraker ums Leben. Einige Oppositionspolitiker kamen aus dem Exil zurück. Präsident Bush forderte unterdessen die Aufhebung der UN-Sanktionen.
2003-04-17 Die Aufforderung Bushs die Wirtschaftssanktionen aufzuheben entfachte einen Streit zwischen den USA und der UNO. Die USA bereiteten ihren eigenen Resolutionsvorschlag vor. Die EU fordert eine "bedeutende Rolle" beim Wiederaufbau des Irak. In Bagdad wurde ein Halbbruder von Saddam Hussein festgenommen. Die UNESCO versuchte den Ausverkauf geplünderter Kulturgüter zu verhindern.
2003-04-18 Die USA hatten vor 1000 eigene Spezialisten nach Massenvernichtungswaffen suchen zu lassen. Der UN-Chefinspektor Blix bot seine Hilfe an. Ein neuerlich aufgetauchtes Video, das angeblich Hussein zeigte sorgte für Diskussionen über den Verbleib des ehemaligen Präsidenten. Mehrere zehntausend Menschen in Bagdad forderten den Abzug der US-Truppen aus der Hauptstadt.
2003-04-19 US-Streitkräfte nahmen den ehemaligen Finanzminister fest. Nachbarstaaten des Irak forderten die USA und Großbritannien auf einer Konferenz zum Rückzug aus dem Irak auf. Offenbar wollten die USA von ihrer Forderung nach einer schnellen und kompletten Aufhebung der Irak-Sanktionen abrücken.
2003-04-20 Es wurden weitere Mitglieder des ehemaligen Regimes festgenommen. Präsident Bush bemühte sich unterdessen gegenüber Syrien versöhnliche Töne anzuschlagen. Durch eine Bitte der USA sendet die Türkei Soldaten zur Friedenssicherung.
Mai 2003 General Tommy Franks, der Kommandeur des Irak-Feldzugs, erklärte Saddam Husseins Baath-Partei für aufgelöst.

Der 23 Jahre im Exil lebende geistige Führer der Schiiten, Ayatollah Mohammes Bakir al Hakim, kehrte in den Irak zurück und erneuerte seinen Anspruch auf eine Mitwirkung bei der politischen Neuordnung.

Die Planung einer Interims-Regierung begann. Der US-Gesandte Paul Bremer, der früher die Anti-Terrrorismus-Behörde im US-Außenministerium leitete, sollte die politische Leitung übernehmen, bis zu neun Iraker sollen Ministerien übernehmen. Aber auf   Grund der unkontrollierten Lage in Bagdad (Plünderungen) gibt es keinen verbindlichen Zeitplan.

2003-05-22 Der Weltsicherheitsrat hat die Sanktionen gegen den Irak aufgehoben.

Die Resolution 661 von 1991 untersagte dem Irak Exporte fast aller Güter. Auch finanzielle Hilfen und der Flugverkehr wurden unterbunden. Als eine der wenigen Ausnahmen war die Einfuhr medizinischen Materials erlaubt. Erst mit der Vernichtung aller Massenvernichtungswaffen sollte diese Resolution wieder aufgehoben werden.

Mit der UN-Resolution 986 von 1995 wurde dem Irak erlaubt in begrenztem Umfang Öl zu exportieren, um mit dem Erlös Versorgungslücken zu schließen (Programm "Öl für Nahrung").

Die USA und Großbritannien erhielten umfangreiche Vollmachten für die Verwaltung und den Wiederaufbau des Irak mit der Zielvorgabe, die Geschicke des Landes später in die Hand einer demokratisch legitimierten Regierung zu legen.

2003-05-23 US-Verwalter Paul Bremer erklärte den Militär- und Sicherheitsapparat Husseins für aufgelöst, dazu gehörten u. a. die Streitkräfte, die Elitetruppe "Republikanische Garde" und das Informations- und Verteidigungsministerium. Auch die Wehrpflicht wurde beendet.
Juni 2003 Die Suche nach den Massenvernichtungswaffen im Irak (eines der erklärten Hauptargumente für den Krieg) blieb bislang erfolglos. 1.400 Experten sollen die Massenvernichtungswaffen finden. Die Regierungen in Washington und London gerieten in Druck, weil sie immer die Bedrohung durch diese Waffen als ein wesentliches Kriegsziel genannt hatten. Geheimdienstmitarbeiter ließen verlauten, dass die CIA "angehalten" wurde die Bedrohung "festzustellen."
2003-06-12 Bombardement eines Ausbildungslagers nördlich von Bagdad. Weitere Militäraktionen, bei einer Razzia in Duluijah (70 Kilometer nördlich von Bagdad) starben zehn bis 15 Iraker, vier Amerikaner wurden verwundet..
2003-06-24 Bei zwei Angriffen auf britische Truppen sind sechs Soldaten getötet und acht weitere verletzt worden. Sieben Soldaten wurden in einem Hubschrauber verletzt, als er zur Verstärkung kam und bei der Landung beschossen wurde.
Juli 2003 1. Juli: Schwere Explosion in einer Moschee in Falludscha. Mindestens zehn Menschen getötet, weitere vier verletzt. Bei Angriffen auf US-Soldaten im Großraum Bagdad starben fünf amerikanische Soldaten. 3. Juli: Granatenbeschuss eines Armeekonvois: zwei verletzte US-Soldaten - Tötung des Fahrers eines Zivilfahrzeuges. - Feuer auf eine Fußstreife: 1 US-Soldat verwundet, der Angreifer getötet. - Sechs verletzte Soldaten, als ein US-Schützenpanzer auf einen Sprengsatz fuhr.
2003-08-19 Selbstmordanschlag auf den UN-Sitz in Bagdad (das Canal Hotel): mindestens 100 Verletzte und 20 Tote. Auf der Irak-Beauftragte Sergio Vieira de Mello kam ums Leben. Ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen fuhr in die Lobby des Hotels, wo er dann explodierte.
Oktober 2003 Zwei tote US-Soldaten, als ihr Panzer von einem Sprengsatz getroffen wurde. Sieben verletzte ukrainische Soldaten, als ihr Stützpunkt Inkut unter Beschuss geriet.
2003-10-16 Der Weltsicherheitsrat hat die neue Resolution zum Irak verabschiedet. Im Wesentlichen haben damit die USA ihr Ziel erreicht im Irak den Oberbefehl zu behalten und damit die Weichen für die politische und wirtschaftliche Weiterentwicklung stellen zu können.
2003-12-13 Saddam Hussein wurde in einem Erdloch in Ad Dawr, 16 Kilometer von Tikrit entfernt, aufgespürt und festgenommen. Er leistete keinen Widerstand, wirkte erschöpft und abgespannt. Um seine Identität zweifelsfrei festzustellen (er hatte viele Doppelgänger) wurde ein DNA-Test durchgeführt, der erfolgreich ausfiel.
März 2004 Terroraktionen stürzten das Land erneut in blutige Unruhen. Am 2. März sind bei Bombenanschlägen 271 Menschen ums Leben gekommen, etwa 400 wurden verletzt. Selbstmordattentäter zündeten am höchsten schiitischen Feiertag, dem Aschura-Fest, in Bagdad und Kerbela Sprengsätze inmitten großer Pilgerscharen. Es gab bislang keine Bekennerschreiben, jedoch vermuten einheimische Politiker ausländische Terroristen in Zusammenspiel mit Al-Kaida als Drahtzieher der Anschläge.

Raketenbeschuss des Geländes der US-Verwaltung und des provisorischen Regierungsrates in Bagdad (HT 2004-03-07)

Tod eines deutschen und eines niederländischen Wasserbau-Ingenieures südlich von Bagdad am Rande der Stadt Mussajab, etwa 70 Kilometer südlich von Bagdad (HT 2004-03-16).

Explosion einer Autobombe vor dem Hotel Dschabal Lubnan ("Libanon-Gebirge") in Bagdad - 27 Tote, 40 Verletzte. Selbstmordattentat vor einem Hotel in Bagdad. Angaben zur Anzahl der Todesopfer schwankten zwischen 7 und 15 (HT 2004-03-17).

Explosion einer Autobombe in Basra - fünf tote Zivilisten (HT 2004-03-18). Bombenanschlag im Zentralirak - sechs tote US-Soldaten, in Mosul wurden zwei Zivilisten, einer britischer Staatsangehörigkeit, erschossen (HT 2004-03-29).

April 2004 Überfall auf ein Auto in  Falludscha - die vier Insassen (Ausländer) wurden an Brückenpfeilern aufgehängt. Fünf Soldaten starben in ihren Fahrzeugen durch die Explosion eines Sprengsatzes am Straßenrand (HT 2004-04-01).
9 Tote bei weiteren Angriffen.
Am Wochenende des 3. und 4. April gab es Zusammenstöße in mehreren Städten. Dabe wurden 52 Iraker,8 US-Soldaten und ein salvadorianischer Soldat getötet, mehrere hundert Menschen verwundert.
Am 5. April gab es Gefechte zwischen US-Soldaten und der Miliz Al-Sadrs in Bagdad; in Basrah und Amarah gab es Auseinandersetzungen zwischen Milizionären und britischen Soldaten. Drei Iraker wurden getötet.

Gefechte zwischen der Miliz Sadrs und polinschen Soldaten. Tod des Sadr-Beraters Muntahir Al-Mussawi.

Zerstörung einer Moschee in Falludscha durch einen Luftangriff. 25 Tote. Schwere Explosioen und Maschinengewehrfreier in Falludscha, dieals Zentrum der Ausständischen Gilt. Das US-Militär riegelte die Stadt mit ihren 300.000 Einwohnern ab.

Kämpfe am 9. April in mehreren Städten, in Bagdad ein toter US-Soldate und ein irakischer Fahrer.

Zwei GSG-9-Soldaten sind vermisst - sie sind vermutlich tot.

Als einer der Drahtzieher gilt der radikale Schiitenführer Muktada Al-Sadr. Attentate und Kämpfe sind an der Tagesordnung, jeden Tag fließt Blut von Irakern und US-Soldaten. Für die Ausländer wurde die Lage immer brenzlicher, so dass viele das Land verließen. Aufständische entführten Ausländer und präsentierten sie als Gefangene vor laufender Kamera - bis hin zu ihrer Ermordung.
Mai 2004 Nach Vorwürfen gegen amerikanische und britische Soldaten gegenüber gefangenen Irakern kam es zu Anschlägen gegen US-Konvois. Dabei wurden zwischen 30. April und 2. Mai mindestens 10 Amerikaner getötet.
Juni 2004 Weitere Selbstmordattentate überschatteten die Einsetzung der Übergangsregierung. Terroristen ermordeten einen Südkoreaner und einen deutschen Geschäftsmann in Saudi Arabien. Im Bagdad und in Bedschi erfolgten Selbstmordattentate (HT 2004-06-02)
Anschlag in Bagdad: mindestens vier Tote und 20 Verletzte. Kämpfe auch in Kufa (HT 2004-06-03).
Zwei Selbstmordanschläge im Norden des Irak: 15 Tote, 126 Verletzte.  Explosion eines Taxis in Mosul: zehn Tote, zahlreiche Verletzte (HT 2004-06-09).
Am Wochenende (12./13. Juni) Attentate auf Regierungsmitglieder, ein Selbstmordanschlag (mindestens 12 Tote), Raketenangriff auf das US-Hauptquartier in Bagdad - insgesamt 18 Tote. Ermordung eines Abteilungsleiters des Erziehungsministeriums und des stellvertretenden Außenministers Bassam Salih Kubba. Zwei Polizeiofficiere wurden bei Angriffen verletzt (HT 2004-06-14).
Anschlag auf ein Rekrutierungsbüro: 35 Tote und 145 Verletzte. Explosionen in Nassirjiah - 4 verletzte Polizisten (HT 2004-06-19)
Islamistische Terroristen (vermutlich die Truppe um Al-Sarkiwi) enthaupteten den koreanischen Dolmetscher Kim Sun-ils (HT 2004-06-23).
24. Juni: viele gleichzeitige Anschläge mit zusammen 80 Toten und 270 Verletzten. In Mossul 44 Tote bei vier Autobomben. Gefechte in Bakuba, 60 Kilometer nordöstlich von Bagdad. Bombenabwurf aus US-Flugzeugen auf eine mutmaßliche Stellung von Aufständischen. In Ramadi, 60 Kilometer westlich von Bagdad, beschossen Rebellen mit Panzerabwehrraketen zwei Polizeistationen (HT 2004-06-25).
29. Juni: Bombenanschlag auf einen amerikanischen Militärkonvoi in Bagdad: drei tote , zwei verletzte US-Soldaten (HT 2004-06-30).
Juli 2004 17. Juli: Mordanschlag auf Justizminister Malik Dohan al-Hassam. 5 Leibwächter wurden getötet, sieben weitere Menschen verletzt, der Minister überlebte.
Anschlag auf ein Rekrutierungsbüro in Mahmudija: zwei Tote, 47 Verletzte (HT 2004-07-19).
US-Angriff auf einen mutmaßlichen Rebellenstützpunkt in Falludscha - 14 Tote 3 Verletzte.
Anschlag in Bagdad - ca. 15 tote Iraker (HT 2004-07-20)
26. Juli: Elf Tote bei verschiedenen Anschlägen; darunter zwei Pakistaner, zwei Jordaner, ein Iraker und ein hoher Beamter des Innenministeriums (HT 2004-07-27).
2. Sept. 2004 Nahe der Stadt Hakkari im türkisch-kurdischen Grenzgebiet zum Irak starben zwei türkische Soldaten und 14 PKK-Kämpfer.
2004-09-11 Die Extremistentruppe um Al-Sarkawi soll 77 Menschen getötet und 202 verletzt haben.
2004-09-14 Als Vergeltung flogen US-Flugzeuge Angriffe auf Falludscha: mindestens 20 Tote.
Anhänger Al-Sarkawis veröffentlichten ein Video, in dem ein türkischer Lastwagenfahrer enthauptet wurde. Damit sollten alle Fahrer gewarnt werden, die die irakischen Grenze überquerten.
15. Sept. 2004 Sprengstoffanschlag der al-Sarkawi-Terrorgruppe vor einer irakischen Polizeistation: 47 Tote, über 110 Verletzte.
Beschießung eines Busses bei Bakuba: 12 getötete Polizisten.
Oktober 2004 Aufständische erschossen in der ostirakischen Provinz Dijala 48 in Ausbildung befindliche US-Nationalgardisten und drei Fahrer.

Granatenangriff auf ein US-Lager nahe des Flughafens: Tod eines Sicherheitsbeamten des US-Außenministeriums.

November 2004 US-Truppen eroberten die Rebellenhochburg Falludscha ("Operation Morgendämmerung") - 85 bis 90 Tote. Unterstützung durch Artillerie und Luftwaffe (20 bis 30 Bombenangriffe).

Folgekämpfe auch in Mossul und Bagdad.

Bombenanschlag auf eine britische Militärpatroullie nahe Bagdad: Tod eines und Verletzung zweier britischer Soldaten.

2. November: Explosion zweier Autobomben in Bagdad - mindestens 12 Tote und 35 Verletzte.
11. November: Explosion einer Autobombe in der Nähe eine Hotels - 17 Tote und 28 Verletzte. Ein US-Konvoi entging dem Anschlag nur knapp.

20. November: 200 irakische Soldaten stürmten die sunnitische Abu-Hanifa-Moschee in Bagdad und nahmen einen Prediger und 40 Gläubige fest. Drei Tote. Verschärfung des Konfliktes zwischen Übergangsregierung und sunnitischer Ablehnungsfront.

Die USA stationierten weitere 4000 Soldaten, wodurch sich das amerikanische Truppenkontingent auf 138.000 Mann erhöhte.

Dezember 2004 13. Dezember: Selbstmordanschlag an einem Kontrollposten vor dem Regierungsviertel: 13 Tote, 15 Verletzte, Zerstörung vieler Autos. Die irakische Al-Kaida-Gruppe unter dem Jordanier Abu Mussab Al-Sarkawi bekannte sich zu dem Anschlag.

21. Dezember: Angriff mit Raketen und Mörsergranaten auf ein Kantinenzelt in Mossul: 19 tote US-Soldaten, weitere irakische Nationalgardisten und Zivilisten. Zu diesem Anschlag bekannte sich die radikale islamische Gruppe Ansar Al-Sunnar.

Januar 2005 4. Januar: Ermordung des Bürgermeisters und Gouverneurs von Bagdad, Ali al-Haidari. 

Explosion eines mit Benzin beladenen Tanklasters vor einem Gebäude des Innenministeriums in Bagdad - 60 Verletzte.

Zu beiden Taten bekannte sich die Terrorgruppe Al-Kaida.

Zuletzt aktualisiert
7. März 2005
Eine Serie von Anschlägen: Autobombe in Balad: 12 Tote, 21 Verletzte. Bakuba und Umgebung: 15 Tote. Bagdad: Selbstmordattentat vor einer Polizeiwache: 8 Tote.
März 2005 10. März: Selbstmordanschlag in einer Moschee in Mossul: mindestens 36 Tote, mehr als 25 Verletzte.
Anschläge auf Polizeiwachen: fünf Tote.
Ermordung eines Buchhalters des kurdischen Fernsehsenders Kurd-Sat in Kirkuk. (HT 05-03-11)
20. März 2005
21. März 2005
Eine amerikanische Militärkontolle wurde angegriffen - die Soldaten töteten 26 Rebellen.
Bei anderen Angriffen wurden sieben Zivilisten und drei irakische Soldaten getötet.
April 2005 Massen-Geiselnahme in Madain (25 Kilometer südlich von Bagdad): Sunnitische Extremisten brachten 100 Einwohner in ihre Gewalt. Forderung: Alle Schiiten sollten das Dorf verlassen. Nach einem kurzen Gefecht wurden die Geiseln durch irakische Sicherheitskräfte befreit.
Mai 2005 Eine neue Welle der Gewalt ist zu verzeichnen: mindestens 22 Tote und zahlreiche Verletzte bei einer Anschlagserie (Autobomben in Bagdad; Anschlag auf einen Polizeikommandeur, der jedoch unverletzt entkam).
September 2005 12 Bombenanschläge: 152 Tote und 540 Verletzte. Ein Selbstmordattentäter riss 88 Iraker mit inden Tod, als er in einer Menge von Tagelöhnern eine Autobombe zündete (2005-09-14).
Eine Militäroffensive in Tal Afar (an der nördlichen Grenze zu Syrien) tötete 200 Rebellen; 400 wurden gefangen genommen. Al-Sarkawi drohte Vergeltung an.
In Süd-Bagdad riss ein Selbstmordattentäter 15 Polizisten und fünf Zivilisten mit in den Tod (HT 2005-09-16)
Oktober 2005 Anschlagserie in Bagdad: Sprengsätze vor dem Hotel "Palestine" (Zentrum von Journalisten und internationalen Organisationen) - 17 Tote. Weitere Bombe nahe dem Polizeikontrollpunkt auf dem Firdus-Platz am östlichen Rand des Hotelgeländes.
November 2005 Selbstmordanschlag in Kirkuk durch einen vermutlich erst 13 Jahre alten irakischen Jungen - drei Verletzte.
Autobombenanschlag in einer Einkaufsgegend in Basra: mindestens 20 Tote.
Absturz eines amerikanischen Kampfhubschraubers - zwei Tote.
Bombenanschlag auf einen Militärkonvoi - fünf Tote.
Autobombenanschlag vor einer Schiiten-Moschee in Mussajjib - 20 Tote, 40 Verletzte.
Juli 2006 Elf Leichen nahe der syrischen Grenze gefunden.
12 Tote bei Sprengstoffanschlägen in Mossul und Mahmudija, weitere Tote bei einem US-Luftangriff und anderen Gefechten und Anschlägen. (HT 2006-07-04)
August 2006 Im Südosten von Bagdad explodierten kurz hintereinander eine Granate, eine Autobombe sowie weitere Sprengsätze. Der Gebäude und 23 Autos wurden zerstört. Mindestens 76 Menschen kamen ums Leben.

Acht US-Soldaten wurden durch Aufständische getötet, zehn Zivilisten starben, als sich ein Selbstmordattentäter an einer Straßensperre in Bagdad in die Luft sprengte.

September 2006 Berichte über Tötungen: 6 tote Polizisten, vier Zivilpersonen, zwei weitere Menschen.
November 2006 Massenentführung von 150 Beamten in Bagdad. Entführung und Ermordung von 60 Fahrgästen aus sechs Kleinbussen.

In Bagdad macht sich die Sorge breit, dass man sich selbst tagsüber nicht mehr gefahrlos in der Hauptstadt bewegen kann. Viele Einwohner haben die Stadt bereits verlassen. In manchen Stadtvierteln ist nur noch jedes zweite Haus bewohnt. 

Am 23. November wurden bei drei Selbstmordattentaten mit Autobomben mindestens 150 Menschen getötet und rund 240 verletzt.

Bewohner des überwiegend von Schiiten bewohnten Stadtteils Sadr City machten Sunniten für die Anschläge verantwortlich und feuerten zur Vergeltung zehn Mörsergranaten auf das höchste Heiligtum der Sunniten in Bagdad, die Abu-Hanifa-Moschee.

Januar 2007 Welle der Gewalt hält an: 10 Tote bei einem Gefecht zwischen irakischen Soldaten und Aufständischen nordöstlich von Bagdad. Tod eines US-Soldaten durch eine Bombe sowie vier weitere Verletzte. Drei tote Polizisten bei einer Bombenexplosion in Bagdad.

Die irakische Justiz vollstreckte weitere Todesurteile. Durch Erhängen starben Saddams Halbbruder Barsan Al-Tikriti und der ehemalige Geheimdienstchef Awad Al-Bandar.

Februar 2007 Selbstmordattentat mit einem Lastwagen und einer rund einer Tonne schweren Bombe auf einem belebten Markt in Bagdad - mindestens 137 Tote, 305 Verletzte. Etwa 30 Läden und 40 Wohnhäuser wurden zerstört. Als Urheber werden sunnitische Extremisten aus dem Umkreis der Al-Kaida vermutet.
März 2007 Sechs Männer wurden in Jussifija erschossen, nachdem Bewaffnete das Haus einer sunnitischen Familie gestürmt hatten. Vermutlich ein Racheakt, weil diese Familie Ende Februar an einer Versöhnungskonferenz in Mahmudija mit Schiiten teilgenommen hat.

Schiitische Todesschwadronen haben in einem sunnitischen Viertel der nordirakischen Stadt Tel Afar etwa 60 Menschen durch Kopfschüsse getötet.

April 2007 12. April: Selbstmordattentäter sprengte Brücke über Tigris. 10 tote Passanten.
Selbstmordattentäter im irakischen Parlament: drei Abgeordnete, vier Parlamentsangestellte und zehn weitere Personen starben.

15. April: Autobombe auf einem Busbahnhof in Kerbela - 47 Tote.
Zwei Autobomben auf einem Markt in Bagdad - 18 Tote, Bombe in einem Kleinbus in Karrada - 11 Tote, noch eine Bombe in einem Kleinbus - 8 Tote. Anschläge auf zwei Brücken - 10 Tote.

Mai 2007 In einem Schiiten-Viertel im Süden von Bagdad kamen durch Mörserbeschuss eines Wohnhauses fünf Familienmitglieder ums Leben. In Chalis, 55 Kilometer nördlich von Bagdad gelegen, töteten Aufständische sechs irakische Soldaten. Außerdem wurden fünf Zivilisten erschossen.
Juni 2007 Bombenattentat in Wohnsiedlungen bei Kahatanija, 120 Kilometer westlich von Mossul, nahe der Stadt Sindschar. Nahezu gleichzeitige Explosionen von vier Autobomben forderten mindestens 200 Tote und mehr als 300 Verletzte unter den Jesiden, einer religiösen Minderheit.
Am 19. Juni jagte ein Attentäter einen mit Sprengstoff beladenen Lastkraftwagen vor einer schiitischen Moschee in Bagdad in die Luft: mindestens 72 Tote und 130 Verletzte.
Im Norden Bagdads begann eine große Offensive amerikanischer und irakischer Soldaten gegen Stützpunkte und Verstecke von Al-Kaida in der Provinz Dijala. 22 mutmaßliche Aufständische wurden getötet.
Bei drei Selbstmordanschlägen am 25. Juni sind mindestens 40 Menschen getötet und über 100 verletzt worden. Ein Anschlag richtete sich gegen die Teilnehmer iner Konferenz sunnitischer Stammesführer in einem Hotel.
In der nordirakischen Stadt Beidschi sprengte sich ein Selbstmordattentäter mti einerm Tanklaster in die Luft: 20 Tote, 56 Verletzte.
In der südirakischen Stadt Hilla acht Tote und 42 Verletzte bei einer Autoexplosion.
Juli 2007 19 Iraker und ein Fotograf der Nachrichtenagentur Reuters kamen bei Kämpfen zwischen US-Soldaten und irakischen Extremisten in Bagdad um Leben. Bei einem US-Luftangriff auf einen Vorort von Samarra im Norden Iraks starben vier Zivilisten.
Am 28. Juli kam es zu einem schweren Bombenattentat in Bakuba: auf einem Platz vor einer Polizeiwache sprengte sich ein Selbstmordattentäter mit einem mit Sprengstoff beladenenen Lastwagen in die Luft. 68 Tote und mindestens 40 Verletzte, ausschließlich Zivilisten.
August 2007 14 tote US-Soldaten bei einem Hubschrauberabsturz während eines nächtlichen Kampfeinsatzes.

Sunnitische Terroristen überfielen nordöstlich von Bagdad zwei vorwiegend von Sunniten bewohnte Dörfer; angeblich haben sie sieben Kinder und acht Frauen verschleppt.

Selbstmordattentat auf einem Markt in Al-Makdadija: 16 Tote.

Oktober 2009 Zwei Selbstmordattentäter richteten ein Blutbad in Bagdad an. Einer brachte einen mit Sprengstoff beladenen Lastwagen in der Nähe des Justizministeriums zur Explosion. Der andere sprengte sich fast zeitgleich mit seinem Auto neben dem Gebäude des Provinzrates in die Luft. 500 Verletzte; mehr als 130 Tote.
April 2010 2. April: Als US- und irakische Soldaten getarnt töteten Bewaffnete 24 Sunniten in einem Dorf vor Bagdad.

Bei drei Selbstmordattentaten (eines am 4. April vor der deutschen Botschaft) gab es 42 Tote und 200 Verletzte.

August 2010 Selbstmordanschlag vor einem Rekrutierungsbüro der Armee in Bagdad: 60 Tote, 120 Verletzte.
Oktober 2013 97 Tote bei Selbstmordattentaten am vergangenen Wochenende: Autos explodierten vor einer Polizeistation und einer Grundschule in dem Dorf Kabak - zehn Kinder und fünf Polizisten starben.
2020-03-16 Raketenangriff auf den Militärstützpunkt Besmaja, der von internationalen Streitkraften benutzt wurde.

Quellen:

Haller Tagblatt (als HT abgekürzt) 2003-04-16, -05-06, -05-12, -05-19, -05-23, -06-02, -06-25, -07-02, -07-04, -08-20, -10-17 , -10-30, -11-17, -12-15,
2004-03-03, -03-04, -03-06, -03-12, -03-12, -03-08, -03-17, -03-18, -03-19, -03-29, -04-01, -04-03, -04-06, -04-08, -04-10, -04-13, -04-14, -05-03, -06-02, -06-03, -06-09, -06-14, -06-25, -06-40, -07-20, -07-19, -07-27, -10-25, -10-30, -11-10, -11-13, -11-20, -12-14, -12-22
2005-01-05, -03-08, -03-11, -03-22, -04-18, -05-03, -09-14, -10-25, -11-02, -11-03, 
2006-07-04, -07-06,  -08-15, -08-29, -09-22, -11-17, -11-24, -12-20, -12-27
2007-01-16, -02-05, -03-05, -03-29, -04-08, -04-13, -04-16, -05-08, -06-16, -06-20, -06-26, -07-09, -07-13, -08-16, -08-23, -08-24
2009-10-26
2010-04-06, -07-29, -08-18

IAP Nr. 10 vom Oktober 2004

www.iraqbodycount.org



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Stand: 20-10-17
Letzter Bearbeiter: Jürgen Gierich
Frühere Bearbeiter: Julia Hetzel, Vera Kress (2005)
Urautorin: Jana Schwarz (2003)
Datei: irak/irak3d3.htm