Schwere Unruhen in Algerien

Chronologie der Überfälle und Massaker lt. Zeitungsberichten, die sich allerdings oft auf unbestätigte Quellen berufen:

Tagesangaben in der linken Spalte geben das Datum des Presseberichtes, nicht des Ereignisses an.
 

1997-07 In der Region um Algier, wo am Samstag, den 12. Juli, das 5. Europa-Mittelmeerforum zu Ende ging, wurden zwischen Freitag und Samstag 21 Zivilisten ermordet. Weitere Massaker wurden seit September bis Mitte Oktober verübt. So z. B. bei weiteren Terroranschlägen, bei denen wieder 105 Menschen den Greueltaten zum Opfer fielen, darunter auch 16 Schulkinder.

Seit Monaten wiederholen sich in den Dörfern Algeriens grässliche Szenen. Terrorbanden massakrierten die Zivilbevölkerung. Zum Beispiel reichten 60 Männern knapp zwei Stunden, um ein Dorf völlig in ein Massengrab zu verwandeln.

1997-07-15 Bombenattentat auf einem Markt in Algier - 21 Tote.
Massaker an Dorfbewohnern südlich von Algier - 44 Menschen wurden die Kehlen durchgeschnitten.
1997-08-25 Ermordung des Filmregisseurs Ali Talkhi in einem Café in einem Vorort von Algier.
Bombenanschlag auf einen Personenzug in El Affroun im Norden Algeriens - 8 Tote, 22 Verletzte.
30 durch Terrorbanden Ermordete in zwei Dörfern westlich von Algier.
1997-08-05 Bei einer Serie von Massakern gibt es 100 Tote, vor allem Frauen und Kinder wurden von Moslem-Extremisten ermordet; 700 innerhalb von zwei Monaten.

Den Gewalttaten der Islamischen Heilsfront (FIS) und der Bewaffneten Islamischen Gruppe (FIS) fielen seit 1992 insgesamt 60.000 Menschen zum Opfer.

1997-08-29 Massaker in Beni Ali, 60 Kilometer südlich von Algier - 64 enthauptete Menschen, deren Köpfe die Täter vor den ausgebrannten Häusern aufreihten.
1997-08-30 Massaker in Rais, 25 Kilometer südöstlich von Algier - 300 Tote."Bewaffnete Männer überfielen den Ort, töteten einen Teil der Bewohner und verbrannten die Lweichen. Überlebende berichteten, die Täter hätten auch etwa 20 junge Frauen verschleppt (HT 97-08-30).
1997-09-08 Massaker in Beni Messous in der Nähe von Algier - 80 Tote, 100 Verletzte.
1997-09-24 Massaker in Algierer Vorort Bentalha - 85 Tote. Augenzeugen berichteten von mindestens 200 Todesopfern.
1997-10-07 Drei Überfälle - 54 Tote, darunter 16 Schulkinder.
1997-10-14 20 Bewaffnete töteten 14 Mitglieder zweier Familien.
Algerische Armee tötete bei einer Militäroffensive gegen Islamische Gruppen 35 mutmaßliche Terroristen.
1997-12-03 Militäroffensive gegen islamische Fundamentalisten - 80 Tote.
1997-12-27 59 Tote durch Terrorkommandos - parallel zu den Senatswahlen, bei denen Staatspräsident Zeroual vier Fünftel der Stimmen gewonnen hat.
1997-12-31 58 Tote.
1998-01-07 Überfall auf vier Dörfer im Süden und Westen der Hauptstadt Algier. Mindestens 120 Tote.
1998-01-13 Überfall auf das Dorf Sidi Hammed, 25 Kilometer südöstlich von Algier. 103 Menschen wurden getötet, 70 verletzt.
1998-01-16 Bombenexplosion in einer Moschee im Vorort Baraki, 15 Kilometer von Algier entfernt. Ein Toter.
1998-01-22 Vier Bombenanschläge in Algier und Zeralda - elf Menschen wurden dabei getötet. 
Explosion eines Sprengsatzes im Zentrum von Algier nahe der Universität - mindestens zwei Tote.
1998-02-18 Die algerische Armee hat etwa 100 mutmaßliche Extremisten getötet. Bei einer Militäraktion im Westen des Landes sind 69 Mitglieder der "Bewaffneten Islamischen Gruppen" getötet worden. In der Region Medea, 90 Kilometer südlich von Algier, sind 23 Mitglieder der Organisation getötet werden.
1998-02-23 Bei zwei Überfällen auf einsamen Landstraßen östlich von Algier sind 46 Menschen getötet worden, darunter 27 Soldaten eines Militärtransportes.
1998-03-28 Blutbad in Bensekrane, nicht weit von der marokkanischen Grenze. Elf Tote.
Massaker in der Nähe von Djelfa, 250 Kilometer südlich von Algier. 46 Tote.
1998-06-17 In Algerien töteten moslemische Extremisten bei Mordanschlägen 86 Menschen.Allein bei einer Offensive der Armee in Westalgerien kamen 42 bewaffnete Extremisten um.
1998-07-27 Bei 2 Überfällen im Westen Algeriens wurden laut Angaben der Behörden mindestens 20 Menschen getötet. Als Urheber werden Mitglieder der Bewaffnetten Islamischen Gruppe (GIA) vermutet. Gleichzeitig sollen staatliche Einsatzkräfte rund 100 Mitglieder der GIA getötet haben.
Der Menschenrechtler Ali Yahia Abedenour machte unterdessen die Polizei für das Verschwinden von 15000 bis 18000 Menschen in Algerien seit 1994 verantwortlich.
1998-08-13 Sprengstoffanschlag auf einen Zug. Sieben Tote, elf Verletzte.
1998-12-10 44 Tote in dem Dorf Tadjena in Westalgerien. 
"Es wird vermutet, dass sich die Welle blutiger Anschläge wie jedes Jahr kurz vor Beginn des islamischen Fastenmonats Ramadan verstärkt" (dpa).
1998-12-29 15 Tote, darunter 8 Kinder in einer Bergregion 120 Kilometer westlich von Algier.
1999-08-05 Abdelasis Bouteflika, neuer Präsident Algeriens, hat vor seine Wahlversprechen im Eiltempo durchzuführen. Er wird als Hoffnungsträger bezeichnet. Der siebenjährige Bürgerkrieg hat Algerien auf der internationaler Bühne völlig isoliert.

Frankreich scheint bereit zu sein Algerien auf dem schwierigen Weg der Normalisierung zu helfen. Sowohl in der Außen- als auch in der Wirtschaftspolitik will Frankreich Algerien unter die Arme greifen.

2000-07-18 Mindestens 21 Tote bei Gewalttaten ums Leben gekommen.
2000-10-16 In Algerien gehen die grausamen Massaker islamischer Extremisten weiter. 40 Menschen, unter anderem Frauen und Kinder, wurden erschossen.
2000-11-18 Vier Polizisten aus Algerien waren in einem Schusswechsel mit bewaffneten Islamisten verwickelt und kamen dabei ums Leben.re
2002-02-06 Überfälle islamischer Extremisten: Angriff auf eine Familie im Dorf Sidi Ammar: 13 Tote. Weitere neun Tote an einem anderen Ort derselben Gegend.
2013-01-16 Islamisten (vermutlich Al-Kaida)  stürmten auf einem Gasfeld im Osten Algeriens In Aménas eine Industrieanlage von BP, Sonatrach und Statoil und nahmen Geiseln. Tags drauf erfolgte ein Luftangriff der algerischen Armee, wobei 32 Islamisten, aber auch 48 Geiseln und den Tod fanden. (Die Zahlenangaben schwanken.) 650 Geiseln wurden befreit, darunter 573 Algerier; der Rest Ausländer. 15 Ausländer und 30 Algeriern war die Flucht gelungen, sieben Geiseln waren anfangs noch in der Hand der Islamisten.
Die Islamisten (32 Personen aus Algerien, Tunesien, Ägypten, Mauretanien, Mail und Kanada) hatten verkündet, dass sie verlangten, dass der französische Einsatz in Mali beendet werden solle.

Quellen:

Haller Tagblatt/Südwest Presse: 97-07-14, 97-07-15, 97-07-16, 97-08-25, 97-08-29, 97-08-30, 97-09-08, 97-09-09, 97-09-24, 97-09-25, 97-09-30, 97-10-06, 97-10-07, 97-10-14, 97-12-03, 97-12-27, 97-12-31, 98-01-08, 98-01-09, 98-02-23, 98-02-18, 98-03-28, 98-08-13, 98-12-10, 98-12-29,00-11-28,00-07-18,02-07-05

IAP: 97-09,00-11



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Stand: 21-05-05
Letzter Bearbeiter: Jürgen Gierich
Frühere Bearbeiter (2005): Nektaria Nacer, Evelin Lehmann,
Jürgen Gierich, Gracia Gawelczyk, Marc Ossig, Nektaria Nacer
Datei: algerien/alger1a.htm