Grenzstreit zwischen Ecuador und Peru

Ecuadorianer und Peruaner stritten um einen Grenzabschnitt, in dem Rohstoffe vermutet wurden. 1995 eskalierte der Streit und wurde zu einem militärischen Konflikt. 1998 unterzeichneten beide Länder ein Friedensabkommen. Es kamen jedoch weitere Krisen auf Ecuador zu.

Beginn - Konfliktparteien - Verlauf - Folgen - Lösungsansätze - Quellen

Beginn:

Am 26. Januar 1995 brach der militärische Konflikt mit Peru aus.


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Konfliktparteien:

Ecuadorianer und Peruaner, die sich um einen Abschnitt von 78 Kilometer an der 1600 Kilometer langen gemeinsamen Grenze streiten. Dieser Konflikt geht auf eine umstrittene Grenzziehung im 19. Jahrhundert zurück. Hintergrund des umstrittenen Grenzverlaufs sind Erdöl-, Uran- und Goldvorkommen, die an dem Grenzverlauf vermutet werden.


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Verlauf:

26. Januar 1995 Der militärische Konflikt bricht im Cenepa-Tal in den Condor-Kordillen aus.
17. Februar 1995 "Abkommen von Brasilia", Waffenruhe unter Aufsicht von 40 internationalen Beobachtern.
März 1995 Rückzug beider Truppen hinter die vereinbarten Grenzen ("Erklärung von Montevideo")
August 1995 Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen zwischen Peru und Ecuador.
September 1995 Gemeinsame Grenzen wurden für den gegenseitigen Warenaustausch geöffnet.
Januar 1996 Militärische Auseinandersetzung der Nachbarländer
Februar 1996 Erstes Treffen der Militärchefs beider Länder
12. August 1998 Der neue Präsident Jamil Mahuad tritt sein Amt in einer der schwersten Krisen Ecuadors an. Das Land ist durch El Nino, innerer und äußerer Auflösung und durch Korruption belastet.
26. Oktober 1998 Peru und Ecuador unterzeichnen das Friedensabkommen, das einen Schlußstrich unter den 50 Jahre andauernden Konflikt zieht.
15.  Mai 1999 Die Grenzziehung zwischen Peru und Ecuador wird beendet. Das umstrittene Gebiet am Amazonas-Becken, das über reiche Ölvorkommen und andere Rohstoffe verfügen soll, bekommt einen Sonderstatus.
15. Januar 2000 Im krisengeschüttelten Ecuador hat sich die Lage vor der angekündigten Besetzung der Hauptstadt Quito durch Indio-Organisationen verschärft. Angesichts der Drohung von bis zu einer Millionen Indios, die Hauptstadt völlig zu blockieren, übernahm das Militär auf Anweisung der Regierung die Kontrolle über das Land.
21. Januar 2000 In Ecuador putschten Militärs und Indios. Sie stürmten die Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Quito und erklärten, eine "Junta zur nationalen Rettung" habe die Macht übernommen. Auch der Rücktritt von Präsident Jamil Mahuad wurde gefordert. Seit rund 14 Tagen demonstrierten Tausende Indios gegen die tiefe Wirtschaftskrise in Ecuador.

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Folgen:

Zahlreiche peruanische Zivilisten wurden von Angehörigen der ecuadorianischen Sicherheitskräfte gefoltert, missbraucht und starben. Innenpolitische Probleme sollen durch die Absetzung des Präsidenten Abdala Bucaram und die Neuwahl der Vizepräsidentin Rosalia Arteaga am 9. Februar 1997 gelindert werden, da die neue Staatschefin eine Politik im Interesse der Armen versprach.


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Lösungsvorschlag:

Das "Abkommen von Brasilia", die "Erklärung von Montevideo" und das Treffen beider Militärchefs waren erste Schritte in Richtung Frieden.


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Quellen:

Amnesty international Jahresbericht 1996, Fischer

Westermann Lexikon "Krisenherde der Welt" 1996

Harenberg Lexikon der Gegenwart Aktuell ´92 und ´97

Südwest Presse, Haller Tagblatt Nr. 33, 10. Februar 1997; 12. August 1998

IAP Juni 1999

LIS Peru: Staat und Politik 7. Juli 2003

Internet: http://www.ammann-web.de/el-nino/index1.htm

http://www.erdkunde.com/vdsg_lv/hh/ELNINO.HTM

http://www.dse.de/za/lis/peru/seite2.htm



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Stand: 2007-08-24/2020-11-24 (nur Textkorrekturen)
Letzter Bearbeiter: J. Gierich
Ursprungsautorin: Heike Dürr (1997)
Frühere Bearbeiter: Silke Schmidt 1997-07-21, Carolin Offenhäuser 1999, Marc Ossig 2000, Johanna Hub, J. Gierich, Yvonne Rieger, Katrin Seubert (2005)
Grafik: "Unsere Erde" von Rudas & Karig (Verlag Markt & Technik)
Datei: equador/equador.htm